PATIENT ZERO 1 von Marcus Peter Tesch - Stückeinführung ... 29.11.

Theater, Musical, Bühne & Comedy
Tübingen
Samstag, 29. November 2025, 20:00 Uhr

Eine Altbauwohnung in einer Großstadt, irgendwo in Deutschland, irgendwann zwischen Aids-und Coronapandemie. Draußen: Winter, Schneeregen, Eisschneeregen. Es klingelt. Vor der Tür steht: der Tod mal wieder. Na toll…
Patient Zero 1 ist eine ebenso radikale wie humorvolle Kampfansage – gegen das Vergessen und Verdrängen der anderen großen Pandemie des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts, gegen Stereotype und falsche Vorurteile, gegen die Vereinsamung und das Schweigen und nicht zuletzt: gegen den Tod selbst. Zugleich ist der Text eine Würdigung all jener, deren Stimmen von einer so genannten Mehrheitsgesellschaft nie gehört wurden, all jener, die bis heute stumm bleiben, aus Scham und Angst vor Stigmatisierung – obwohl eine HIV-Infektion seit Jahrzehnten gut behandelbar ist. In PATIENT ZERO 1 wird munter dahin gestorben und feierwütig weitergelebt. Und so landet der Tod, der eigentlich bloß mal wieder eine Party crashen wollte, schließlich selbst in einer akuten Existenzkrise.

Das Stück enthält drastische sexuelle Sprache.

Es spielen:
Johanna Engel, Stefan Herrmann, Jel Woschni
Inszenierung: Magdalena Schönfeld
Ausstattung: Clara Rosina Straßer
Dramaturgie: Dr. Stefan Tigges

Premiere: 27. September 2025 um 20 Uhr, Einführung 19.30 Uhr
Veranstaltungsort Löwen, Kornhausstraße 5
Stückdauer 120 Minuten, keine Pause

DAS SAGT DIE PRESSE

Reutlinger Generalanzeiger, Thomas Morawitzky, 29.9.25
„Patient Zero 1“ am Zimmertheater Tübingen erzählt provokativ von den Aids-Toten der Schwulenszene. Sexgeplauder und erschütternde Bilder.

"Lange ehe das Stück beginnt, hängen Stimmen im Raum. Sie überschneiden sich, sie vermengen sich, sie werden zum steten Raunen, das sich als Widmung zu erkennen gibt. An diesem Abend im Tübinger Zimmertheater soll erzählt werden von den Pandemie-Toten der Schwulenszene. Von jenen, die an Aids starben oder sich der Krankheit halber das Leben nahmen.
Verfasst wurde das Stück von Marcus Peter Tesch, geboren 1989 im niederbayerischen Deggendorf. »Patient Zero 1« feierte 2024 Uraufführung am Staatstheater Kassel. Seine selbstbekundete Agenda besteht darin, queere Perspektiven und Geschichten sichtbar zu machen.
In diesem Fall im Hinblick auf eine Erkrankung, die sich vor mehr als 40 Jahren ausbreitete – und von ihm mit der jüngst überstandenen Pandemie gleichgesetzt wird. Dass für viele Menschen Corona als die erste Pandemie angesehen wird, ist für ihn ein Skandal – und Symptom für eine Gesellschaft, die wegsieht.
Kunststück und Provokation. Wie Autor Tesch nun zum Hinsehen zwingen will, das allerdings ist Kunststück, Provokation und Grenzüberschreitung. Ein Kunststück für die Schauspieler, die sich scheinbar leicht, komisch, tragisch, durch eine enorme Textmenge kämpfen. Eine Provokation und Grenzüberschreitung, da dieser Text auf eine grotesk zugespitzte Weise entschieden pornografische Passagen enthält. Zunächst einmal jedoch sieht man die drei Spieler – Johanna Engel, Stefan Herrmann, Jel Woschni – vor einer Wand, gekachelt im Muster eines TV-Testbildes (Ausstattung: Clara Rosina Straßer). Da hocken sie auf Plastikstühlen, die an Klassenzimmer denken lassen, und rezitieren erst einmal lange – sehr lange – einen stotternden Prosatext, der den Moment, in dem es geschieht, ins Endlose dehnt: Der Tod klopft an. In einem Dschungel aus zerhackten Worten, Silben, kreisender Sprache, zeigen Engel, Herrmann und Woschni erstaunliches Durchhaltevermögen und mimische Komik. Dann kommt das Stück an, die Textbildkulisse klappt auf, man findet sich in einem Partykeller. Die Spieler stehen an der gut bestückten Bar und plaudern wortreich über Alltag und Sexualverhalten: »Das ist meine Fick-Kultur.« Die Szene ist schrill, die Charaktere sind es auch.
Der Tod platzt herein. Der Tod klopft schließlich an – beziehungsweise: die Tod. Denn: »Es geht hier nicht um Gender, es geht hier mehr um Logik.« Die Tod, fortan gespielt von Johanna Engel, platzt in die Party hinein und hört sich geduldig an, was da so dahergeredet wird. Sie (die Tod) ist, wie das Stück wissen lässt, in einer Art Midlife-Crisis, denkt zu viel nach, eilt derweil von Tür zu Tür, erledigt ihr Geschäft. Die Rolle des Todes in der Gesellschaft hat sich geändert, die Seuche, die verleugnet wird, hat ihren Teil dazu beigetragen. Alldieweil mutet das Stück an wie eine schräge Komödie im homosexuellen Milieu, die plötzlich ins Grauen kippt. Alles wirkt überspitzt, slapstickhaft. Und der Tod, der als Mädchen umgeht und die Seelen aufsammelt, ist möglicherweise direkt einer Fernsehserie entlehnt.
Krankheit und Ausgrenzung. Der letzte Teil des Abends dagegen ist ernst, stellt Realitäten vor, spricht vom realen Sterben. Bildsequenzen werden zugespielt, die Schauspieler sprechen erschütternd von der Krankheit, ihren körperlichen Folgen, der sozialen Ausgrenzung. Johanna Engel gibt einer Frau Gesicht, die sich während der Pandemie entschloss, Kinder zur Welt zu bringen. Wie Testimonials wirken diese Szenen, sind aber im Text des Stückes verankert, wurden vom Autor aufgeschrieben während seiner Recherchen.
»Patient Zero 1« mutet von der Gestaltung der chorischen Passagen bis zur Thematik an wie ein Echo der Intendanz von Peer und Dieter Ripberger, zuletzt von Peer Ripberger. Genau das ist das Stück auch. Erstaunlich aber, dass unter der akuten Intendanz der Ripbergers dort niemals in solch aggressivem Ton gespielt wurde. Thomas Bockelmann, der neue Intendant, ist zugegen, steht zuletzt mit dem Team auf der Bühne, hält sich aber zurück: Seine Welt ist dies nicht, das spürt man."

LESERBRIEF Thomas Bockelmann im Reutlinger Generalanzeiger vom 30.9.2025

„Äußere mich als Intendant nie zu künstlerischen Einschätzungen in einer Kritik. Bitte aber um Verständnis, wenn ich zwei Dinge richtig stellen möchte: In Ihrer Ankündigung heisst es, unsere Arbeit „ist fraglos ein Überbleibsel der vorhergehenden Intendanz“. Dies ist schlicht falsch. Habe dass Stück am Staatstheater Kassel bei seiner erfolgreichen Uraufführung gesehen und mich aus großer Wertschätzung für diesen Text dazu entschlossen, Patient Zero 1 am Zimmertheater nachzuspielen.Der Autor Marcus Peter Tesch ist im übrigen grade zu einem der Hausautoren des Deutschen Theaters in Berlin ernannt worden.
Außerdem heißt es, „der Intendant steht zuletzt mit dem Team auf der Bühne, hält sich aber zurück. Seine Welt ist dies nicht, das spürt man.“ Stand aber gar nicht auf der Bühne! Was da gespürt wurde, ist mir ein Rätsel.
Diese schöne und herausfordernde Arbeit ist „meine Welt“ und ich war glücklich über diese Premiere. Die Regisseurin des Abends heisst übrigens Magdalena Schönfeld, auf deren weitere Inszenierungen bei uns ich mich schon freue."

Schwäbisches Tagblatt, Peter Ertle, 30.9.25
Der Tod hat Midlife-Crisis Marcus Peter Teschs „Patient Zero“ gedenkt der Aidspandemie, wütet, kasperlt – und spricht auch mal ganz ruhig von Leben und Tod.

„Stück und Inszenierung versuchen einiges, bieten Slapstick, Clownerie, schwarzen Humor, wollen schrill und schräg sein. Und landen da auch Treffer, das Trio macht immer wieder Spaß und den Abend einigermaßen kurzweilig. […] Beim Nachhausegehen kriegt man den Song von Donna Summer nicht mehr aus dem Ohr, der am Ende in dieses Stück schneit und alles zudeckt, wortlos, aber mit ganz vielen Worten beschrieben, ein gesungener Darkroom, auch eine Todesszene. „Abschießen, Abtanzen, Abgehen“ ist der letzte Akt im Stück betitelt, was sich so ein bisschen popkulturell abgefuckt liest, als wär´s vom frühen Rainald Goetz.“

Ermäßigung

Ermäßigungsberechtigt sind: Schüler*innen, Studierende, Schwerbehinderte, Azubis und Arbeitslose, Inhaber*innen der Kreisbonuscard. Behinderte Personen mit B im Ausweis erhalten eine ermäßigte Karte. Die Begleitperson erhält eine Freikarte. Zugänglichkeit. Zu unserem großen Bedauern ist das Zimmertheater Tübingen nicht barrierefrei zugänglich. Das Foyer und die Terrasse sind für Rollstuhlfahrer*innen ab sofort über eine mobile Rampe erreichbar – bitte sprecht das Personal an. Bei Fragen hierzu wendet Euch telefonisch unter 07071 927333 oder per Email an tickets@zimmertheater-tuebingen.de direkt an uns.

Termine PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

17
Okt 2025
Freitag

PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

Beginn: 20:00 Uhr
ab 20 €
18
Okt 2025
Samstag

PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

Beginn: 20:00 Uhr
ab 20 €
26
Okt 2025
Sonntag

PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

Beginn: 20:00 Uhr
ab 20 €
30
Okt 2025
Donnerstag

PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

Beginn: 20:00 Uhr
ab 20 €
31
Okt 2025
Freitag

PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

Beginn: 20:00 Uhr
ab 20 €
13
Nov 2025
Donnerstag

PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

Beginn: 20:00 Uhr
ab 20 €
16
Nov 2025
Sonntag

PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

Beginn: 20:00 Uhr
ab 20 €
20
Nov 2025
Donnerstag

PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

Beginn: 20:00 Uhr
ab 20 €
29
Nov 2025
Samstag

PATIENT ZERO 1 - Stückeinführung 19:30 Uhr

Beginn: 20:00 Uhr
ab 20 €

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